Das Charivari, ein Statussymbol

Was den wahren Trachtler vom Gelegenheits-Lederhosen-Träger unterscheidet? Im Zweifel das Charivari. Nachdem die Schmuckkette über Jahre fast verschwunden war, tragen inzwischen wieder immer mehr Herren (und Damen) dieses Statussymbol – auch auf dem Oktoberfest.
Das Charivari (sprich: Schariwari) ist, einfach gesagt, eine silberne Kette, an der diverse Schmuckstücke befestigt sind. Der Mann trägt sie vor dem Hosenlatz der Lederhose. Daran baumeln dann – je nach Geschmack und Geldbeutel – Silbermünzen, Tierzähne, Kristalle und ähnliches. Auch Tierpfoten waren früher üblich. Alle Stücke werden in Silber eingefasst und an der Kette befestigt.
Früher durften die Anhängsel nicht gekauft werden – sie mussten erworben werden. Entweder bei der Jagd, im Krieg oder schon auch mal bei einer Liebelei. Die Charivaris wurden in den Familien vererbt und weitergepflegt. Alte Stücke können da schon mal einen Wert im fünfstelligen Eurobereich haben. Ein so wertvolles Teil sollte man allerdings lieber nicht auf das Oktoberfest anziehen.
Charivari Anhänger zur Firmung oder Konfirmation
Heute wird es noch vielerorts so gehandhabt, dass der Jugendliche zur Firmung oder Konfirmation die Kette und die ersten Anhänger (oft vom Taufpaten) bekommt. Dann kann er das Charivari über die Jahre immer mehr ausbauen.
In der Regel ist ein Herren-Charivari rund 33 Zentimeter lang und aus Altsilber. Die Kette ist etwas fester und stabiler als beim Gegenstück für die Damen. Frauen tragen allerdings keine echten Tierpfoten oder ähnliches an ihrem Charivari – ihre Talismane sind normalerweise aus gegossenem Silber und stellen die Natur nur nach.
Das Charivari für die Dame
Auch die Damen der Schöpfung tragen mittlerweile das traditionelle Schmuckstück. Es wir beispielsweise am Mieder des Dirndls befestigt um das Dekolleté hervorzuheben und zu schmücken. Heute wird das Damen Charivari auch gerne an einem Trachtenjanker oder an der Dirndlschürze befestigt.
Das filigranere Charivari für die Dame