Abscheuliche Aussagen: Reinigungskraft verrät, wie sich manche Wiesn-Besucher benehmen

Wer einen Toilettenstand auf dem Oktoberfest betreibt, klagt eher selten über Langeweile. Ein Fachmann berichtet von unschönen und erfreulichen Begegnungen.
München - Für diesen Job braucht es gute Nerven und die Gabe, über menschliche Abgründe hinwegzusehen. Sasa R. arbeitet gerne als Reinigungskraft auf der Wiesn, wie er gegenüber Focus Online erklärt. Wenngleich er in seinem Beruf immer wieder mit den fehlenden Manieren seiner Kunden konfrontiert wird: „Es gibt so viele Menschen, die herabblickend sind“, berichtet der selbstständige Betreiber eines Toilettenstandes.
Reinigungskraft über „herabblickende“ Oktoberfest-Besucher: „Kommen dann mit einem Cent-Stück“
Nicht selten täten sich gerade sichtlich besser situierte Wiesn-Besucher negativ hervor. „Die kommen dann mit so einem Cent-Stück und sagen ‚Hier, hast du dir verdient‘“, sagt R. Er versuche, solche Aussagen nicht zu an sich heranzulassen und nach dem Motto „drüberstehen und nicht hinhören“ zu agieren.
In seinem Wiesn-Job hat R. aber auch immer wieder positive Erlebnisse. Er schätzt, dass etwa zwei von zehn Gästen ein Trinkgeld dalassen. Manchmal kann das auch ein Zehn-Euro-Schein sein. „Hin und wieder kommt einer rein und sagt ‚Toll, dass es dich gibt und dass du das machst‘“, zitiert Focus Online R.
Wiesn-Wahnsinn: Dass Betrunkene sich komplett ausziehen, kommt schon mal vor
Allgemein erlebt er die Stimmung auf dem Oktoberfest als sehr ausgelassen. Was übertriebener Biergenuss mit Oktoberfest-Besuchern anstellen kann, erlebt er hautnah mit. Dass Betrunkene sich im Eifer des Gefechts komplett ausziehen, kommt schon mal vor. Und klar: Beruflich hat R. mit den Hinterlassenschaften der Party-Gäste zu tun. Mit Exkrementen oder Erbrochenem beschmierte Wände sind während des 17-tägigen Ausnahmezustands in München keine Seltenheit. „Man braucht einen kühlen Kopf und sehr starke Nerven“, gesteht der Reinigungsfachmann.
Nach dem Oktoberfest-Besuch erleichtern sich viele Gäste außerhalb von sanitären Einrichtungen. Darunter leidet, wer in der Nähe der Theresienwiese lebt. Eine genervte Anwohnerin geht nun kreativ gegen Wildbiesler vor. Von ihrem Fenster schießt sie die Delinquenten kurzerhand ab - mit einer Wasserpistole.